Historie

Die Ammerndorfer Mühle ist seit 1878 im Besitz der Familie Stinzendörfer und darf auf eine über 400 Jahre lange ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken.
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Am reich verzierten Fachwerkgiebel des Mühlengebäudes erkennt man neben dem Baujahr 1607 die Initialen des Erbauers Stefan Züll, einem wohlhabenden Müller, dessen Vorfahren schon um das Jahr 1500 die Mühle führten. Seitdem wechselte die Mühle dreizehn mal ihren Besitzer und gelangte 1878 in den Besitz von Johann Georg Stinzendörfer, gelernter Müller und Sohn eines Zimmermanns, wohnhaft in Höfstetten bei Bürglein. Er verkaufte dafür seinen Hof und erstand im 21. Lebensjahr die Mühle zum Preis von 33.000 Gulden, das waren 57.000 Mark.
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Bis zum Jahr 1894 dienten 4 Wasserräder zum Antrieb von 4 Mahlsteinen. Der Bibertüberlauf befand sich bis 1890 noch ca. 100 m südlich der Mühle, wo auch ein altes Holzdielenwehr stand. An den Resten des Altbaches kann man heute noch das alte Flußbett erkennen. Das Wehr am jetzigen Standort wurde 1890 von Maurermeister Schmidt aus Ammerndorf betoniert. Dann installierte man eine stehende Haag-Turbine mit 600 l/sec Durchsatz. Später im Jahr 1910 kam dann noch eine liegende Francisturbine mit 800 l/sec Durchsatz hinzu.
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Beide Turbinen wurden 1958 ausgebaut und durch eine Francisturbine mit max. 1250 l/sec Durchsatz ersetzt. Bei einer Leistung von max. 25 PS läuft sie seither Tag und Nacht und wird zur Lieferung ins Stromnetz oder zum Eigenbedarf genutzt.
An das südliche Mühlenanwesen (dort, wo heute der Wendeplatz liegt) war das Sägewerk gekoppelt. Im Jahr 1949 wurde es an den westlichen Ortsrand an der Rothenburger Straße verlegt.
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Bis 1925 lag der Fachwerkgiebel der Mühle unter einem Mörtelverputz, der aus Kalk und Sand bestand. So wurden die vielfachen Schnitzereien erhalten und von Wettereinflüssen verschont. Außerdem war das die billigste Art Kulturgut zu erhalten. damls wurde neben der Giebelfreilegung auch der Hof gepflastert und das Niveau angehoben. 1936 führte man die erste große Renovierung der Fassade durch und legte auch den bis dahin mit grüner Ölfarbe gestrichenen Sandsteinsockel der Mühle frei. Weitere Renovierungen erfolgten in den Jahren 1956, 1968 und 1978.

Im Jahr 1910 wurden die Steinmahlgänge stillgelegt und Walzenstühle mit Gußwalzen zur Vermahlung von Roggen und Weizen eingesetzt. Man arbeitete Tag und Nacht in 2 Schichten, die erste von 6 - 18 Uhr, die zweite von 18 - 6 Uhr.

Heute

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Mittlerweile werden unsere Mühlen elektrisch angetrieben. Die ökologische Wasserkraft wird nach wie vor zu 100% genutzt. Da der Betrieb über die neueste Systemsteuerungstechnik verfügt, kann er sich trotz eines stark umkämpften Marktes beweisen. Wir beliefern Klein- bis Großbäckereien, Zwischenhändler, sowie industrielle Verarbeiter.